Dem aufmerksamen Beobachter wird nicht entgehen, dass der Wind zunimmt, je schneller sich die Windräder drehen - ist ja auch logisch.
Ausserdem fällt auf, dass der Wind ausbleibt, wenn keine Surfer an den Stränden zu sehen sind.
Herr Skerra, ein echter Kenner der Insel, war so freundlich mir dieses Phänomen zu erklären: Um Fehmarn für auswärtige Windsurfer attraktiv zu machen, stellte die Verwaltung viele Windräder auf, die optimale Bedingungen für diesen Sport schaffen sollten. Taten sie auch.

Doch leider ging die Rechnung nicht auf; zwar stürmten die Surfer in Scharen die Strände, nicht aber die Hotels und Gaststätten.
Statt dessen hausten sie in Wohnmobilen, brachten ihre Verpflegung selbst mit und profitierten von dem kostenlos zur Verfügung gestellten Wind. Die Stromkosten, die für den Betrieb der Windräder anfielen, waren für die Verwaltung nicht mehr tragbar. Also entschloss man sich die sparsamen Gäste ihren Wind selbst bezahlen zu lassen.

Zu diesem Zweck stellte man einen Münz-Automaten an der Fehmarnsund-Brücke auf. Bei der Einreise kann dort Geld einwerfen, wer Wind benötigt und ihn sich leisten kann oder möchte.

So kommt es, dass man bisweilen frustrierte, junge Menschen in Neopren-Anzügen herumsitzen sieht, hoffend, dass zahlungskräftigere Wassersportler mit ein paar Münzen die Windräder wieder in Gang setzten mögen.